Big Brother hat eine Grenze überschritten!
Die Endemol-Shine-Joyn-Sprachpolizei nervt die Zuschauer. Die klare Mehrheit der Big Brother-Fans hat die Schnauze voll vom woken Blödsinn in ihrem Lieblingsformat. Das ergab eine Umfrage von Big Brother-Radio (weiter unten). Während einige Container-Bewohner von der Produktion fast täglich gemaßregelt werden, was nicht mehr sagbar ist, stellt sich die Frage, ob in der Produktion nicht selbst Rassisten am Werk sind.
Diskriminierende Äußerungen?
Zuletzt bekam Kandidat Sandro eine Verwarnung von der Sprachpolizei. Die Big Brother-Stimme verkündete in der Tageszusammenfassung, es gäbe „Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Es sind Äußerungen gefallen, die viele Menschen und eure Mitbewohner verletzt haben. Diskriminierende Äußerungen, abwertende Bemerkungen über Minderheiten und verleumderische Aussagen über Einzelne, haben hier keinen Platz. Sie werden nicht geduldet.”
Aber was hat Bewohner Sandro genau verbrochen?
Sandro berichtete seinen Mitbewohnern, eine Woche zuvor, von seinem Urlaub in einem Hotel und sagte: „Ne ich habe nichts gegen Ausländer oder sonst irgendwas, aber das ganze Hotel voller Russen, Bauarbeiter, Rumänen-Bauarbeiter, da dacht’ ich so hmmm…”.
Ja, was dachte der Sandro da? Wir wissen es nicht, denn hier, mitten im Satz, endet die Präsentation des Verbrechens für uns Zuschauer. Untersuchen wir deshalb das überlieferte Beweismaterial:
- Sandro sagte zweimal das Wort „Bauarbeiter”. Eine weltweit verwendete Berufsbezeichnung für einen ehrenwerten Ausbildungsberuf. Keine Diskriminierung!
- Sandro sagte die Worte „Russen” und Rumänen”, zwei völlig wertfreie Bezeichnungen für die Staatszugehörigkeit von Personen. Selbst in der ARD-Tagesschau wird täglich das Wort „Russen” verwendet – dort allerdings tatsächlich in einem meist abwertenden Kontext. Hier aber nicht. Somit keine Diskriminierung! Russen und Rumänen sind zudem keine Minderheiten.
- Bleiben die Worte „Hotel” und „Ausländer”. Beide Worte sind nicht diskriminierend! Sandro sagte zudem explizit, dass er „nichts gegen Ausländer” hat. Wie hätte es denn Big Brother zukünftig gerne? „Ich habe nichts gegen woanders Herkommende*innen und jetzt gerade hier seiende Mitwohnende*innen”?
Ergebnis:
Durch Sandro gab es keine Diskriminierung, keine Abwertung, keine Minderheiten, wie es die Big Brother-Produktion behauptet.
Das Urteil der Zuschauer
Wir haben in einer Umfrage die BB-Fans befragt: Ist die Aussage von Sandro eine diskriminierende Äußerung und abwertende Bemerkung?
27% – Ja, diskriminierend und abwertend
73% – Nein, sachliche Zustandsbeschreibung
Ein eindeutiges Ergebnis: Dreiviertel aller Befragten BB-Zuschauer sagen: Nein!
T‑Shirt mit Nazi-Code ist keine Grenzüberschreitung
Nazi-Vorfälle waren bei Big Brother immer eine große Sache. Schon vier Kandidaten mussten in der langen deutschen Big Brother-Geschichte wegen dummen Nazi-Vorfällen das Format ganz schnell durch die Hintertür verlassen (NS-Gruß, NS-Anspielungen und NS-Symbole). Da sollte man denken, dass die Sprachpolizei der BB-Produktion nicht auf dem „rechten Auge blind” ist. Trotzdem durfte Kandidat Nicos mit seinem „Radio 88” T‑Shirt bis Tag 2 unbehelligt durch den Container schlendern – zur Verwunderung einige aufmerksamer BB-Fans.
Natürlich ist Nicos kein Nazi. Und natürlich stammt der Schriftzug auf dem T‑Shirt aus dem deutschen Spielfilmklassiker „Manta, Manta” (1991). Aber in Zeiten des allgegenwärtigen „Kampf gegen Rechts” zur Rettung unserer Demokratie, darf einer Sprachpolizei der Code „88” nicht entgehen. Vor allem nicht, wenn man als Sender die Zuschauer mit seiner Gendersprache nervt.
Wer jetzt nicht weiß, was dieser Code bedeutet, sollte Google fragen. Aber kommen wir zum Kern dieser Geschichte. Damit Nicos nicht, wie die vielen anderen Kandidaten zuvor, plötzlich den BB-Container verlassen muss, weil die Presse auf die Zahl „88” aufmerksam wird, haben wir mehrere BB-Verantwortliche auf das T‑Shirt aufmerksam gemacht und empfohlen, dieses umgehend zu ersetzen.
Und oh Wunder, das T‑Shirt mit der „88” war zunächst keine Grenzüberschreitung. Christoph Körfer (Pressechef ProSiebenSat.1 SE und stellv. ProSieben-Senderchef) antwortete auf unseren Hinweis: „Danke für Ihren höflichen Hinweis. Aber Nicos Shirt ist eine klare Referenz an ’Manta Manta’.” Na sowas, so cool sind die dort bei Big Brother inzwischen. Nein, doch nicht. Wie wir von einem Insider wissen, gab es nur wenige Stunden nach unserem Hinweis doch Großalarm bei der BB-Produktion. Bewohner Nicos musste sein T‑Shirt heimlich im Sprechzimmer abgeben.
Der Koffer-Rassismus
Einer Reality-Produktion, die sich selbst – und den Kandidaten – ein solch großes Maß an Wokeness und politischer Korrektheit verordnet, ist eigentlich unfehlbar und über jeden Zweifel erhaben. Aber was, wenn ein Verdacht von verstecktem Rassismus aufkommt? Wir alle müssen schließlich brav auf die Grenzüberschreitungen achten, die Big Brother nicht dulden möchte.
Was ist, wenn sich die so korrekte Produktion den Spaß erlaubt, einen Kandidaten wie Kevin ganz besonders zu triezen? 10 Tage lang, körperlich und psychisch. Ihm als einzigen so lange seinen Koffer mit seiner Kleidung wegnimmt und dazu nötigen, fremde Unterwäsche zu tragen. Zum Zwecke der Unterhaltung. Um ihn dem Publikum vorzuführen. Ja natürlich, wir BB-Fans lieben so etwas. Aber was, wenn dann dieser gegängelte Kandidat ausgerechnet ein Schwarzer Mensch ist? Ist das versteckter Produktionsrassismus oder Zufall?
Was ist eure Meinung zur Sprachpolizei bei Big Brother?
Schreibt es in die Kommentare unter diesem Artikel.
Super Artikel! Alles auf den Punkt gebracht. Man sollte meinen die Zeiten der Sprachpolizei sind vorbei…..Weit gefehlt. Ich vermute das ist erst der Anfang, wenn wir uns nicht dagegen wehren!
Mich freut, daß 73 % der Zuschauer noch so klar denken können.
Sandro kurzer Satz ist völlig aus dem Zusammenhang gerissen und er darf erzählen, was er in einem Hotel erlebt hat. Es ging im um den Zustand im Hotel. Wenn ich Urlaub mache, will ich das auch nicht in einem Arbeitswohnheim tun.
Mir machen eher das Viertel Ja- Sager in der Umfrage Sorgen, denn an Sandros Satz etwas Diskriminierendes zu entdecken, ist schon ideologisch total verblendet
„viele Menschen und eure Mitbewohner verletzt”
der sandro hat niemanden verletzt. ist überhaupt ein russe odr rumäne im container? ich glaube nicht. somit niemand verletzt. die weiber im container, die da losgeheult haben, sollte bigbrother zum psychologen schicken + die leute von joyn.
267 Telegram-Nutzer sind nicht so sehr repräsentativ.
267 von 342 sind immerhin 78% aller Kanalnutzer.
Ich glaube was Klaus damit sagen wollte ist, dass es ein Umfrageergebnis aus einer Echokammer ist.
Wenn ich den Artikel und die Kommentare hier so lese, wundert mich das auch nicht.
Da ist eigentlich alles dabei, was man so aus Facebook und Telegram Gruppen so kennt. Man glaubt man sei die Mehrheit, man glaubt man dürfe nichts mehr sagen und eine Täter-Opfer-Umkehr darf natürlich auch nicht fehlen. 👍
Hallo Sabine, ich respektiere Ihre Meinung. Aber auch an Sie die Frage, wo ist die Diskriminierung in den Sätzen von Sandro? Mich interessiert es ehrlich.
Hallo Klaus, ich respektiere deine Meinung. Aber können Sie mir erklären, wo in dem Satz Diskriminierung Auftritt? Much interessiert es ehrlich
Ich finde es auch absolut übertrieben die Situation, von Anfang an… Aber es passt leider zur heutigen Zeit und wird ziemlich ziemlich aufgebauscht – schade!
Ich finde es persönlich auch nicht so schlimm, allerdings geht es glaub ich eher um die Aussage: „Ich habe nichts gegen Ausländer, aber..“
Das impliziert ja etwas und klingt etwas merkwürdig.
Ja,klar. Wenn ich nach Frankreich fahrte,und bin da nur mit Japanern in einem Hotel,dann hab ich auch nicht gegen ausländer,aber…!! In Frankreich möchte man wohl eher Franzosen treffen,
Wenn ich ne kreuzfahrt buche,und die Sprechen da alle kein wort Deutsch, dann hab ich auch nichts gegen Ausländer aber.
Darum geht es,das man veilleicht ne ander erwartung hat, wenn ich ene aida keruzafhrt buche,hofef ich auch,da leute zu finden,die asu Deutschlankommen,damit man sich später nochmal treffen kann. Gibt tausende gründe.
Der Artikel trifft den Punkt.
Gut das 73 Prozent der BB Schauer nicht so blödet sind wie die meisten in Deutschland.
Die Aussagen können zumindest als diskriminierend wahrgenommen werden. Und wurden sie ja auch teilweise bei einigen Mitbewohnern.
Negierung durch „aber”: Die Verwendung von „aber” in diesem Kontext deutet oft darauf hin, dass das Folgende wichtiger ist als der erste Teil des Satzes. Das könnte bedeuten, dass die behauptete Toleranz („ich habe nichts gegen Ausländer”) weniger gewichtig ist als die anschließende Aussage, die eine Gruppe hervorhebt und möglicherweise Stereotypen oder Vorurteile impliziert.Kontextuelle Diskriminierung: Die Art, wie Sandro über bestimmte Nationalitäten oder Berufsgruppen spricht, kann trotz der Verwendung neutraler Begriffe diskriminierend sein. Es geht nicht nur darum, welche Wörter verwendet werden, sondern auch, wie und in welchem Kontext sie verwendet werden. Die Implikation, dass die Anwesenheit von „Russen” und „Rumänen-Bauarbeitern” im Hotel irgendwie problematisch oder negativ ist, könnte als stereotype oder abwertende Charakterisierung verstanden werden.Implikationen und Untertöne: Selbst wenn explizit nichts Abwertendes gesagt wird, können Implikationen und der Tonfall der Äußerung diskriminierend wirken. Nonverbale Signale oder der Kontext, in dem solche Aussagen gemacht werden, spielen eine große Rolle bei der Interpretation.Das Big Brother diskriminierende Äußerungen nicht toleriert und an die Vorbildfunktion erinnert, halte ich für richtig. Es kann nicht schaden wenn die gewählten Worte auch reflektiert.
Aber die Umfrage hat das Thema ja geklärt 😉
Die Aussagen können zumindest als diskriminierend wahrgenommen werden. Und wurden sie ja auch teilweise bei einigen Mitbewohnern.
Toller Artikel und bestens formuliert. Darf man denn heute gar nichts mehr sagen. Das ist das wohl das Ende von Reality Formaten und man gibt den Kandidaten besser ein Script zur Hand.
Nein, wir Zuschauer wollten authentische Bewohner sehen, die sagen was sie denken. Und Rassismus und Diskriminierung hat für mich noch zu keiner Zeit stattgefunden.
Bitte nicht durchdrehen oder sauer werden, aber es ist schon auffällig bloßstellend wenn man einerseits eine „Sprachpolizei” moniert, um dann gleich auf ein eindeutiges rechtsaußen-Onlinemedium wie „Nius” zu verlinken. Dann macht man sich schon ein bisschen zur offensichtlich rechtslastigen Heulsuse.
Nicht falsch verstehen: Rechts ist genauso legitim wie links. Ich bin liberaler Demokrat. Allerdings sind Medien wie „Nius” journalistisch einfach qualitativ zu mies, zu ideologisiert einseitig, als das ich das zurate ziehen oder verlinken wollen würde.
Inhaltlich stimme ich zu: Sandros Aussage war nicht weiter schlimm. Aufgeblasen wird die Aussage aber weniger von der BB-Redaktion als von der Hyperventilation mit Begriffen wie „woke” oder „Sprachpolizei”.
P.S.: Ich selber komme wie Yael aus einem Berlin – Hipsterbezirk und ich kenne viele die etwas hypersensibel sind bei Sätzen die anfangen mit „Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber…”. Das akzeptiere ich gerne, auch wenn ich mich selber vor ca. 2 Jahrzehnten aus linksradikalen Kreisen zurückgezogen habe. Denn inklusives Verhalten ist im Zweifel immer besser als ausgrenzendes.
P.S.: Ich hab an meiner Bewertung vom „Nius”-Portal nichts zu korrigieren, aber eben online immerhin gesehen dass die Website scheinbar nicht blindwütig putin-affin ist wie die AfD oder Sahra Wagenknecht. Hatte eher mit Propaganda-Müll gegen die überfallene Ukraine gerechnet. Dies nehme ich zur Kenntnis. Aber natürlich ist die Website dennoch sehr reißerisch und journalistisch unprofessionell. Ein Beispiel: Nachdem ein Redakteur des Bayrischen Rundfunks mal die Funktionäre aus rechtsradikalen Kreisen aufzählte, die für AfD-Abgeordnete arbeiten (über 100) antwortete „Nius” mit einem kurzen Totschlag-Artikel auf der Basis von zehn Jahre alten Tweets dass dieser BR-Redakteur früher ja mal Antifa war. Das ist Whataboutism und ein Verteidigungsreflex gegenüber der AfD, die ich sowohl innen- als auch außenpolitisch verachte.
Dass Islamismus eine präsente Bedrohung für die westliche Welt (inkl. Israel) und Zuwanderung in den Sozialstaat wenig hilfreich ist bezweifle ich hingegen nicht.
Die BB-Redaktion hat es so aufgeblasen und krasse Hyperventilation, dass man es in zwei TZF zeigen musste. Die Ansage von BB sollte eigentlich jede TZF 5 Minuten lang gezeigt werden.
NIUS.de ist eine sehr gute Newsseite die der ARD+ZDF Hetze entgegentritt und echten Journalismus macht.
Ich denke, dieser Vorsatz ” Ich habe nichts gegen Ausländer.. ” wird doch heute oft davor gesetzt, weil man nicht möchte, in eine rechte Schublade gesteckt zu werden bzw. als Ausländerhasser dazustehen. Aber man möchte etwas Kritisches zu diesem Thema sagen, also setze ich diesen Satz davor, um gleich mal vorzubeugen gegen Vorverurteilungen.
Und ich war jahrelang auf Montage unter lauter Bauarbeitern und habe da so Einiges erlebt. Im Urlaub in Hotel hätte ich das auch nicht gebraucht. Einfach nur eine Feststellung, mehr nicht.
Ciara und Kevin sind die einzigen Bewohner, die beide ihren Mitbewohnern Gewalt angedroht haben. Ciara will Maxime die Haare herausreißen und Kevin, der aufgebracht ebenfalls Maxime bedroht „“Willst du dich mit mir anlegen, oder was? Pass auf was du sagst!” und nochmal über den Streit mit Sandro „Er soll froh sein, dass ich hier im Container bin…”.
Was für eine geisteskranke Entwicklung, aber vermutlich konsequenzenlos weil halt durch Woke Bubble geschützt.
Warum wurden die Äußerungen Sandros eigentlich nicht sofort „geahndet”? Selbst nach der Anklage von Yael passierte nichts oder wurde näher hinterfragt. Erst nach der vermeintlichen Aussprache der beiden wurde man offenbar hellhörig. Vermutlich brauchte man etwas zum Thematisieren, um dies als Lückenfüller zu nutzen oder um die Produktion selbst zu beweihräuchern, ob ihrer Vorbildfunktion.
Mir machen eher die 27% echte Kopfzerbrechen, denn wer in dem Satz von Sandro Rassismus erkennt, der ist nur noch ideoligisch verblendet. Die Gedanken zu dem Umgang mit Kevin sind der intelligente Umkehrschluss zu dem Blödsinn.